Dienstag, 09. April 2024

Serkan Kilic, 33, Fachmann für Systemgastronomie

Serkan Kilic (33) hat direkt nach der Schule seine Ausbildung zum Fachmann für Systemgastronomie absolviert und arbeitet seitdem in der Gastronomie. Momentan ist er im „Louisiana“-Restaurant an der Promenade am Centro in Oberhausen beschäftigt, das sich bereits seit einigen Jahren im Projekt „Luisa ist hier“ engagiert. Das Projekt „Luisa ist hier“ befürwortet er sehr, da er denkt, dass es vielen Frauen aus brenzlichen Situationen helfen kann.

Warum macht ihr im „Louisiana“ bei „Luisa ist hier“ mit?

Ich bin überzeugt, dass dieses Projekt wichtig ist. Leider war ich schon einmal dabei, als Damen von einem stark alkoholisierten Mann angemacht wurden. Im laufenden Betrieb merkt man das auf Anhieb leider manchmal nicht oder weiß nicht, wie die Gäste zueinanderstehen. Da greift „Luisa ist hier“ und das finde ich sehr gut.

Wieso ist die Sicherheit von Frauen für dich besonders wichtig?

Frauen sind häufiger von Belästigung betroffen und zum Großteil leider auch oft verletzlicher. Ohne Klischees bedienen zu wollen, sind sie den (oft aggressiven) Männern unterlegen – sowohl mental als auch körperlich.

Was denkst du, wie das Projekt „Luisa ist hier“ helfen kann?

Ich denke, es kann sehr hilfreich sein, wenn die Situation noch bei uns im Laden geklärt oder entschärft wird. Außerhalb des Restaurants könnten schlimmere Dinge passieren, die so verhindert werden können.

Was ist Heimat für dich?

Heimat ist für mich da, wo man aufwächst. Das gewohnte Umfeld. Heimat bedeutet für mich auch, dass man sich in eine bestimmte Kultur hineinlebt und auch stolz darauf ist. Die Infrastruktur hier in der Umgebung fühlt sich für mich beispielsweise so an, als wäre das Ruhrgebiet ein großes Ganzes. Ich möchte, dass meine Kinder hier groß werden.

An welchem Ort im Ruhrgebiet fühlst du dich am wohlsten?

Ich fühle mich hier am Centro super wohl, ich bin jeden Tag hier und empfinde es als mein zweites Wohnzimmer. Hier ist immer etwas los und das macht Spaß.

Was findest du woanders besser als im Ruhrgebiet?

Es gibt im Gegensatz zum Ruhrgebiet natürlich auch ländlichere, ruhigere Flecken. Die Industrie und die Schornsteine pusten so viel Rauch in die Luft, dass man manchmal das Gefühl hat, der Himmel sei nur trüb und grau. Auf der anderen Seite macht genau das für mich auch das Ruhrgebiet aus.

Würdest du das Ruhrgebiet jemals verlassen?

Ich bin schon viel herumgekommen, aber wenn ich einmal weg war und dann wieder das Ortsschild sehe, fühle ich mich gleich heimisch und angekommen. Ich kann mir ein Leben woanders nicht vorstellen, von daher: Nein.

Was wünscht du dir für die Zukunft im Ruhrgebiet?

Dass die Menschen respektvoll, beziehungsweise respektvoller miteinander umgehen. Dass sie glücklich sind und das auch zeigen. Hier leben so viele Menschen, da geht die Höflichkeit auch oft ein wenig unter. Ich glaube, wir sollten zufriedener sein mit dem, was wir hier haben.

Letzte Kommentare